In dieser Woche ergab sich für mich die Gelegenheit, einen Einblick in die wertvolle Arbeit der Bergwacht Carlsfeld zu erhalten. Die Mitglieder der Bergwacht riskieren täglich ihre eigenen Leben, um anderen in Not zu helfen. Ob bei Unfällen in der Kammloipe, am Adlerfelsen, Hirschkopf, bei Radsport-, Kletterunfällen oder anderen Bergnotlagen – ihr Einsatz ist unermüdlich und ihr Mut bewundernswert. Es ist mir ein Anliegen sie zu unterstützen und den Austausch zu suchen.

In diesem, noch recht frischen, Jahr 2024, stehen bei der Bergwacht bereits 51 Einsätze zu Buche. Wie kann das in einer schneearmen Zeit sein? Zum einen werden die Mitglieder der Bergwacht zu First Responder-Einsätzen gerufen: „Wir ehrenamtlichen Helfer können den Ort eines Notfalls oftmals schneller erreichen als der Rettungsdienst. Wir übernehmen dann die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft“, erklärt mir Danny Uhlmann, der stellvertretende Einsatzleiter der Bergwacht Carlsfeld. Seit über 25 Jahren ist er bei der Bergwacht aktiv. „Gerade, wenn wenig Schnee fällt, geht es auf den Skihängen an den Wochenenden geballt zu. Das birgt ein weitaus höheres Risiko für Unfälle. In einem langen Winter verteilt es sich wesentlich besser“, ergänzt Ronny Meisel, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Carlsfeld. „Auf der Loipe fehlt vielen das konstante Training. Oftmals wird die eigene Leistung überschätzt, der Körper sendet klare Signale, es kommt zu Stürzen oder das Herz spielt nicht mehr mit“, fügt Jürgen Anger hinzu. Er ist Ressortleiter Winterrettung der Landeswacht Sachsen.

Als im Sommer das vergangenen Jahres der Wald im Elbsandsteingebirge bei Bad Schandau brannte, unterstützte er, zusammen mit Danny Uhlmann und Christian Richter, einem weiteren Mitglied der Bergwacht,  nach Kräften die Feuerwehr vor Ort – zwischen seinen regulären Diensten im DRK Kreisverband Aue-Schwarzenberg in der Rettungswache Eibenstock.

Noch einmal: Alle tun das ehrenamtlich und aus tiefster Überzeugung. Das Equipment der Bergwacht spielt eine tragende Rolle. „Wir verfügen über modernste Ausstattung, zu der auch eine Drohne mit Wärmebildkamera gehört. Damit sind wir die einzige Bergwacht in Sachsen. Sie hilft bei der Suche nach Vermissten, zeigt Glutnester und Brandherde im Wald und kam auch schon auf der Suche nach einem Brandstifter zum Einsatz“, berichtet Danny Uhlmann, der sich für einen optimierten Einsatz der Drohne in allen Bereichen der Unfall, -Gefahrenbekämpfung und Kriminalität einsetzt.

Die Mitglieder berichteten mir über den anstehenden Neubau, der unweit der Gaststätte zur Talsperre Carlsfeld errichtet werden soll. Im Doppelhaushalt 25/26 wird die Planung fertiggestellt, 27/28 erfolgt der Bau. In Sachen Marketing und Werben für Mitglieder müssen wir noch viel mehr tun. Eine Erfolgsgeschichte gab es vergangenes Jahr auf der Waldbühne in Schwarzenberg, wie Danny Uhlmann in einer kleinen Episode erzählte: Im Rahmen einer Veranstaltungsabsicherung war ich dort präsent, eine junge Frau, kam ermutigt durch die lockere Atmosphäre auf mich zu und sagte, dass sie ein Fan der Serie „Die Bergretter“ ist und schon immer zur Bergwacht wollte. Seitdem ist sie ein sehr engagiertes Mitglied.“

Es können alle in die Bergwacht eintreten, die ihr Hobby, sei es Skifahren, klettern oder Bergwandern zur Berufung machen wollen. Man muss nicht zwingend medizinische Vorkenntnisse haben, diese erwirbt man im Laufe der fundierten Ausbildung bei der Bergwacht: https://www.drk-asz.com/angebote/engagement/bergwacht/bergwacht-carlsfeld.html

 

 

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