Herzinfarkt ist immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland und Europa. Mit schneller erster Hilfe könnten 50 bis 70 Prozent der Betroffenen überleben. Wie reanimiert man im Notfall richtig? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Initiative „Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“ in Kooperation der Stadt Aue-Bad Schlema und des Helios-Klinikums Aue. Zusammen mit Kultusminister Christian Piwarz konnte ich mich vor Ort zum Stand des Projektes erkundigen.

Fazit: Deutschland liegt beim Thema Wissen zur schnellen ersten Hilfe nur auf einem der hinteren Ränge in der Welt. Viele Leben könnten demnach gerettet werden, wenn mehr Menschen wissen, wie man richtig reagiert. Ein Hauptanliegen der Initiatoren ist es deshalb, Reanimation auch im Unterricht zu verankern und das nach Möglichkeit ab Klasse 7. Die Initiatoren haben dabei nicht nur das Projekt vorgestellt, sondern auch die Frage diskutiert, wie sich dieses Thema im Unterricht so platzieren lässt, dass auch junge Menschen mit Reanimation vertraut sind und im Notfall schnell und sicher helfen können. Das effektivste Mittel dazu, das auch von Laien angewendet werden kann, ist die Defibrillation: die Behebung von Herzrhythmusstörungen durch Gleichstromimpulse. Je früher die Defibrillation erfolgt, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit. Mit einem Pilotprojekt in den Schulen von Aue-Bad Schlema und darüber hinaus, ist geplant ab dem Schuljahr 2024/25 diesen lebenswichtigen Reanimationsunterricht anzubieten. Nachfolgend soll die obligatorische Verankerung des Reanimationsunterrichts in den sächsischen Lehrplänen erfolgen. Staatsminister Christian Piwarz ist vom Vorhaben überzeugt und übernimmt die Schirmherrschaft für das Projekt. Es ist eine tolle Initiative, die Leben retten kann. Ich werde mich auch im Landtag für die weitere Unterstützung einsetzen.

Hintergrund:  In der ersten Phase Genau des Projekts „Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“  wurden an 24 Standorten im Stadtgebiet, sogenannte AED’s- „Laien- Defibrillatoren“ installiert, die Schulungen übernahm der Johanniter- Unfall-Hilfe e.V. in einer Breitenausbildung für die Bevölkerung. Parallel dazu wurden Schülern in den Oberschulen und Gymnasien in und außerhalb der Stadt Reanimationskurse angeboten.

 

 

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