Abschuss oder strenger Schutz: Die Meinungen über den richtigen Umgang mit dem Wolf in Sachsen gehen im Landtag weit auseinander. Während sich Vertreter von CDU und AfD am Freitag bei einer Debatte über Wölfe für eine Anpassung ihres Schutzstatus’ und eine Regulierung der Bestände aussprachen, forderten Linke und Grüne einen besseren Herdenschutz.

Dazu sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Georg-Ludwig von Breitenbuch: „Wir haben immer wieder über den Wolf im Landtag diskutiert. Die Realität holt uns ein: Die Wolfspopulation in Sachsen wächst und wächst. Auch die von den Tieren beanspruchten Territorien im Freistaat werden mehr. Sieben Regionen in Sachsen sind laut Landesamt für Umwelt innerhalb eines Jahres hinzugekommen. Insgesamt leben die Tiere aktuell auf insgesamt 36 Territorien. Bei den Vorkommen handelt es sich um 31 Rudel, vier Paare und ein Einzeltier! Es kommt daher immer häufiger zu Angriffen auf Nutztiere und zum Konflikt mit Wölfen. Wir können die Augen nicht verschließen und müssen diesen Konflikt lösen.“

„Viele Landwirte sind verzweifelt und frustriert. Sie fühlen sich machtlos und der Situation ausgeliefert. Wir als CDU wollen eine Mitte finden. Niemand hat vor, den Wolf wieder auszurotten. Aber unerträgliche Situationen vor Ort müssen auch durch gezielte Abschüsse gelöst werden können. Die Schweiz macht es uns vor, wie man Weidetierhaltung und Wolfsmanagement in Einklang bringt und kein Tabu aus dem Abschuss macht. Das erwarten wir auch für Deutschland.“

Landwirtschaftlicher Sprecher Andreas Heinz teilt die Meinung: „Der Wolf ist längst keine bedrohte Art mehr! Die EU-Richtlinie bemisst anhand von sechs Kriterien den guten Erhaltungszustand. Die Population muss stabil oder steigend sein. Es sollte genügend Lebensraum geben. Die Population darf nicht kleiner als 1992 sein. Es muss ein Austausch der Tiere und ein Monitoring geben. Und die Gesamtpopulation muss mindestens 1000 erwachsene Tiere groß sein. Das alles ist gegeben! Alle Voraussetzungen sind erfüllt, um den strengen Schutz endlich zu lockern und zur Normalität überzugehen.“

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