„Ein Tausendsassa – Axel Dietz, Aue (Sachsen)“. So beschreiben ihn die „Seeleute Rostock e. V.“ auf ihrer Internetseite. Und in der Tat:  Betrachtet man sein Wirken und seinen Lebenslauf, kann man ihn als „Weltenbummler“, „begnadeten Maler“ und „Modellbauer mit fotografischem Gedächtnis“ bezeichnen, der sich seiner erzgebirgischen Wahlheimat in besonderer Weise verbunden fühlt. Es ist von allem ein bisschen und macht doch in der Gesamtheit den Künstler Axel Dietz aus.

Mir war es wichtig, den Empfänger der Ehrennadel der Großen Kreisstadt Aue einmal persönlich zu besuchen und sein Wirken zu betrachten. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, was der heute 81-jährige schon geschaffen hat, wo er überall war und welche vielzähligen Kunstwerke er vollendet hat. In der Auseinandersetzung mit seinem Schaffen für die Stadt Aue habe ich ihn gebeten, ein Bild der Stadt zu erstellen und bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Aus dem Leben von Axel Dietz:

Von Aue aus zog es ihn immer wieder in die Ferne, außerdem in die Luft und aufs Meer. Er hat eine Fliegerausbildung absolviert und flog sogar eine Cessna. Er ist heute noch leidenschaftlicher Kunstflieger. Diese praktischen Erfahrungen brachte er mit seinen handwerklichen Begabungen in Verbindung und stellte Modelle für Flieger her. Bis zur Wende schuf er naturgetreue Flugzeug- Modellbausätze für die Zschopauer Fabrik „VEB Plasticart“ und bis 2012 für verschiedene weitere Firmen. Sie wurden auch beim Spielwarenhändler Süß und bei C.A. Schieck in Aue verkauft. Zu DDR-Zeiten war es nicht möglich, sich selbstständig zu machen. Sein Hobby, der Modellbau brachte ihm große Anerkennung ein. In den Jahren 1976 /1977 errang er DDR- Meistertitel im Modellbau. Schließlich zog es ihn auch aufs Wasser. Bei einer Hafenrundfahrt 1985 in Rostock sah er das Motorschiff „MS AUE“. Axel Dietz nahm Kontakt mit dem Kapitän auf und schaffte es schließlich, dass ihn das Schiff mit auf die Reise nahm. Von da an war er ein gefragter Mann. Die Route Rostock-Murmansk hat er etliche Male mit begleitet und dabei Küstenlandschaften und Schiffe für das Schifffahrtsmuseum Rostock gemalt. Ab 1986 fuhr er auf der „Zwickau“ und „Eisenhüttenstadt“. In diese Zeit fällt seine Tätigkeit für den Seehydrographischen Dienst, für den er Seehandbücher zeichnete. Nach der Wende fuhr er auf der „Polarstar“, einem Eisbrecher unter panamaischer Flagge und malte auch dieses Schiff. Es war Zeit, sich wieder auf das Festland zu begeben. Hier entdeckte Axel Dietz seine Liebe zur Eisenbahn, er zeichnete und malte Dampf- und Dieselloks. Damit sind wir bei einem weiteren wichtigen Betätigungsfeld, der Malerei. Zu DDR- Zeiten hat er nebenberuflich Zeichnungen von Gebäuden der Region angefertigt und die Rote Kirche insgesamt 240 mal gezeichnet. Die Zeichnungen wurden in den Kunstgewerbeläden in Aue, Schneeberg und Eibenstock verkauft. Er weiß, dass man sie auch in den anderen Teil Deutschlands schickte. Damit ist ein Stück von Aue und den Schönheiten der Stadt über die Grenze gewandert. In den neunziger Jahren bemalte Axel Dietz 13 Busse mit Motiven aus der Erzgebirgsregion, die über viele Jahre im Einsatz waren. In seiner Heimatstadt Aue ist aktuell das von ihm geschaffene Modell des Motorschiffs AUE in den Stadtwerken Aue-Bad Schlema ausgestellt. Wandbilder im öffentlichen Raum sind zum Beispiel gegenüber der Bäckerei Schellenberger auf dem Eichert und im „Hotel Ross“ in Zwönitz zu sehen. Auf seiner Homepage kann man sein bewegtes Leben nachvollziehen, auch die vielen Auszeichnungen, Preise und Fernsehauftritte. Axel Dietz ist Multitalent und Weltbürger, aber im Herzen Auer. www.axeldietz-aue.homepage.eu

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