“Wie geht es mit der Bevölkerungsentwicklung im Erzgebirge weiter?” Anlässlich dieser Frage lud ich am 23. November zu einer öffentlichen Veranstaltung in die Goldne Sonne nach Schneeberg ein.
Als Referenten konnten die Besucher der Veranstaltung Herrn Richter, Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen sowie Dr. Tim Leibert vom Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig erleben. Beide berichteten von ihren jeweiligen wissenschaftlichen und statistischen Erkenntnissen, wie sich die Bevölkerung in Sachsen, dem Erzgebirge und meinem Wahlkreis in den kommenden Jahren und Jahrzehnten voraussichtlich entwickeln wird und mit welchen Folgen zu rechnen ist. Zum Beispiel bei den Themen Schülerkapazitäten, Pflegeversorgung oder der medizinischen Versorgung.
Wichtig war den Referenten dabei, dass es nicht darum ginge die Zukunft vorauszusagen. Bedenklichste Zahl des Abends war dabei der Bevölkerungsrückgang bei uns im Erzgebirge. Seit dem Jahr 1990 hat unsere Region insgesamt bereits 28 Prozent ihrer damaligen Bevölkerung verloren. Arbeitskräfte, die spürbar an allen Ecken und Enden fehlen. Da auch immer weniger junge Frauen im Erzgebirge bleiben, werden die Geburtenzahlen ebenso stark zurückgehen, wodurch erhebliche Rückgänge bei den Kinder und Schulkinderzahlen zu erwarten sind. Besonders für die Kommunen in meinem Wahlkreis ein wichtiger und zu bedenkender Fakt, wenn es um Investitionen in Schulen, Kindergärten und Horte geht. Das Erzgebirge ist dabei besonders stark von einer Überlagerung verschiedener demographischer Entwicklungen betroffen.
So kommen bei uns die Einzelaspekte der Abwanderung in andere Regionen und Städte, die Überalterung der Bevölkerung und der Rückgang der Geburten alle gleichsam zum Tragen, was den Bevölkerungsrückgang besonders schnell voranschreiten lässt.
Im Anschluss an die Vorträge von Herrn Richter und Herrn Dr. Leibert bestand für die Zuhörer noch die Möglichkeit Fragen und Anregungen an die Experten aus Kamenz und Leipzig zu stellen. Davon wurde auch reichlich Gebrauch gemacht! Die Ausbildungssituation, der vergleichende und durchaus neidische Blick in andere europäische Länder wie Ungarn sowie die Debatte um das pure Fortbestehen der ländlichen Strukturen waren nur einige der Themen, die die Gäste an die Referenten trugen.
Uwe Staab, Bürgermeister der Stadt Eibenstock, der von praktischen Beispielen seiner Stadt berichten wollte, musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen.
23-11-23 Veranstaltung im Wahlkreis von Eric Dietrich, MdL, Vortrag lang