Der Sächsische Landtag hat die Vertreter des Freistaates für die Wahl des nächsten Bundespräsidenten bestimmt.

Die 17. Bundesversammlung kommt am 13. Februar 2022 in Berlin zusammen. Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier kandidiert erneut. Die 736 Bundestagsabgeordneten stellen die Hälfte der Mitglieder in der Versammlung, die andere Hälfte wird von den Landesparlamenten bestimmt. Sachsen kann 39 Vertreter schicken. Am Freitag stellten mehrere Fraktionen ihre Kandidatinnen und Kandidaten vor.

Die CDU will neben Ministerpräsident Michael Kretschmer auch zwei seiner Amtsvorgänger in die Bundesversammlung entsenden – Georg Milbradt und Stanislaw Tillich. Zu den Kandidaten der Union gehören aber nicht nur aktuelle und ehemalige Mandatsträger, sondern auch der Medizinische Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums, Michael Albrecht, der Präsident des Landesbauernverbandes, Torsten Krawczyk, und Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Wir stellen die Kandidaten der CDU-Fraktion kurz vor:

 

Ø  Prof. Dr. med. habil. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand

Michael Albrecht ist am 14. Dezember 1949 in München geboren und ein deutscher Mediziner. Er ist seit 1989 Professor für Anästhesiologie, seit 1994 Professor an der TU Dresden sowie seit 2002 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.

Ø  Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden

Jörg Dittrich ist ein deutscher Unternehmer. Er ist seit 2012 Präsident der Handwerkskammer Dresden und seit Juni 2021 Präsident des Sächsischen Handwerkstags, der größten ostdeutschen Landeshandwerksorganisation. Dittrich ist am 1. August 1969 geboren.

 

Ø  Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V.

Der 44-jährige ist ein Landwirt aus Großweitzschen /Ortsteil Westewitz (Landkreis Mittelsachsen), bereits seit 2015 fungiert er als SLB-Vizepräsident und zudem ist er Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Döbeln-Oschatz.

Ø  Prof. Dr. Georg Milbradt, Ministerpräsident a.D.

Georg Milbradt wurde am 23. Februar 1945 in Eslohe im Hochsauerland-Kreis geboren. Er wuchs in Dortmund auf und besuchte dort das Humboldt-Gymnasium. Nach dem Abitur im mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig studierte er in Münster/Westfalen Volkswirtschaft, Jura und Mathematik. Im April 1968 machte er seinen Abschluss als Diplom-Volkswirt. Er war als Nachfolger von Kurt Biedenkopf von April 2002 bis Mai 2008 der zweite Ministerpräsident des Freistaates Sachsen nach der Wende. Er wurde bei der Landtagswahl in Sachsen 2004 trotz Stimmenverlusten im Amt bestätigt und bildete eine Koalition mit der SPD. Im Mai 2008 trat er als Ministerpräsident zurück.

Ø  Prof. Dr.-Ing. habil. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft e. V.

Reimund Neugebauer ist am 27. Juni 1953 in Esperstedt am Kyffhäuser geboren. Er ist ein deutscher Ingenieur und Hochschullehrer, der im Wissenschaftsfeld der Produktionstechnik tätig ist. Seit dem 1. Oktober 2012 amtiert er als 10. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Ø  Stanislaw Tillich, Ministerpräsident a. D.

Stanislaw Tillich wurde am 10. April 1959 in Neudörfel in Sachsen geboren. Er ist Sorbe und römisch-katholisch. Mit Ehefrau Veronika Tillich hat er zwei erwachsene Kinder. Er wurde am 28. Mai 2008 zum Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen gewäht. Nach den Landtagswahlen am 29. September 2009 und am 12. November 2014 wurde er jeweils in seinem Amt bestätigt. In seiner Amtszeit schärfte der Freistaat sein Profil als eine der innovativsten Regionen Europas mit einer starken Chipindustrie, einer Vorreiterrolle in Sachen Elektromobilität sowie exzellenter Forschung und Wissenschaft.

Ø  Bert Wendsche, Oberbürgermeister der Stadt Radebeul

Bert Wendsche ist ein deutscher parteiloser Kommunalpolitiker. Er ist seit 2001 Oberbürgermeister der sächsischen Großen Kreisstadt Radebeul. Seit 2019 ist er Kovorsitzender der CDU-Fraktion im Meißner Kreistag sowie Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetags. Wendsche ist 1964 in Dresden geboren.

Ø  Frank Vogel, Präsident des Sächsischen Landkreistages e. V., Landrat des Erzgebirgskreises

Frank Vogel ist ein deutscher Kommunalpolitiker der CDU. Er ist Landrat des sächsischen Erzgebirgskreises. Nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR wurde Vogel von 1990 bis 1994 zum 1. Beigeordneten des Landrats des Landkreises Aue und blieb nach der Bildung des Landkreises Aue-Schwarzenberg anlässlich der sächsischen Kreisreform 1994/1996 unter dessen Landrat Karl Matko bis 2008 einfacher Beigeordneter. Von 1990 bis 1994 war Vogel auch Gemeinderat in seinem Heimatort Sosa. Seit 2008 ist er Landrat des anlässlich der sächsischen Kreisreform 2008 gebildeten Erzgebirgskreises.

Ø  Alexander Dierks, Mitglied des Sächsischen Landtages

Alexander Dierks ist am 2. Oktober 1987 in Bietigheim-Bissingen geboren und ist ein deutscher Politiker (CDU). Seit dem 9. Dezember 2017 ist er Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Sachsen.

Ø  Christian Hartmann, CDU-Fraktionsvorsitzender, Mitglied des Sächsischen Landtages

Christian Hartmann ist 1974 in Calbe/Saale geboren und wohnt in Dresden.  Er ist seit 2009 Mitglied des Sächsischen Landtags und seit dem 25. September. Seit 1999 ist er Ortsvorsteher der Ortschaft Langebrück. Von 2001 bis 2009 gehörte er dem Dresdner Stadtrat an. Bei der Landtagswahl 2009 gewann Hartmann das Direktmandat im Wahlkreis Dresden 5.

Ø  Svend-Gunnar Kirmes, Mitglied des Sächsischen Landtages

Sven-Gunnar Kirmes ist am 19. November 1949 in Altenburg geboren und ist ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker (CDU). Seit 2009 ist er Mitglied des Sächsischen Landtags. Dort ist er der älteste Abgeordnete.

Ø  Michael Kretschmer, Ministerpräsident, Mitglied des Sächsischen Landtages

Ministerpräsident Kretschmer ist am 7. Mai 1975 in Görlitz geboren und ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit dem 13. Dezember 2017 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Seit 2019 gehört er zudem als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Görlitz 2 dem Sächsischen Landtag an. Kretschmer war von 2002 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war ab dem 1. Dezember 2004 kommissarischer und ab dem 23. April 2005 gewählter Generalsekretär der sächsischen CDU sowie von 2009 bis 2017 Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, von September 2013 bis September 2017 auch Vorsitzender der sächsischen Landesgruppe. Er wurde am 9. Dezember 2017 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen.

Ø  Susan Leithoff, Mitglied des Sächsischen Landtages

Susan Leithoff legte 1998 das Abitur ab und machte eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Chemnitz, die sie 2001 abschloss. Danach studierte sie Rechtswissenschaften an der TU Dresden und der Universität Leipzig und legte 2005 das erste und 2008 das zweite Juristische Staatsexamen ab. Anschließend arbeitete Leithoff zunächst als Leiterin der Vergabestelle der TU Bergakademie Freiberg. 2009 wurde sie juristische Mitarbeiterin in einer überörtlichen, mittelständischen Rechtsanwaltskanzlei, wechselte dann 2011 zur Bundesagentur für Arbeit, bei der sie für die Regionaldirektion Mittelsachsen als Betreuerin für Personalrecht fungierte. Seit 2012 ist sie wieder als zugelassene Rechtsanwältin tätig und seit 2014 selbständig in einer eigenen Kanzlei in Chemnitz. Sie wirkt darüber hinaus als Dozentin für Arbeitsrecht am Studieninstitut für Kommunale Verwaltung Südsachsen. Sie ist evangelisch-lutherischer Konfession, verheiratet und hat ein Kind.

Ø  Dr. Mathias Rößler, Landtagspräsident, Mitglied des Sächsischen Landtags

Dr. Matthias Rößler wurde 1955 in Dresden als ältester von fünf Söhnen eines Gärtnermeisters geboren und lebt seitdem in Cossebaude. Matthias Rößler trat 1990 der CDU bei und war bis 2009 Vorsitzender des Kreisverbandes Meißen. Er wurde 1990 direkt in den Landtag gewählt und war als Kultusminister in Sachsen von 1994 bis 2002 zuständig für Schule, Jugend und Sport. 2002-2004 wirkte er als Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. 2006 wählte ihn die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag zum finanzpolitischen Sprecher, von 2008 bis 2009 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Seit 29. September 2009 ist Matthias Rößler Präsident des Sächsischen Landtags.

Ø  Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, Mitglied des Sächsischen Landtages

Thomas Schmidt wurde am 7. März 1961 in Burgstädt geboren und ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit 2004 Abgeordneter des Sächsischen Landtags und seit 2019 Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung. Von 2014 bis 2019 war er Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft.

Ø  Ines Springer, Mitglied des Sächsischen Landtages

Ines Springer ist 25. November 1956 in Glauchau geboren und  ist eine deutsche Politikerin (CDU) und seit 2009 Mitglied des Sächsischen Landtags.

Ebenfalls zur 17. Bundesversammlung einzuladende Ersatzmitglieder:

 

Jan Löffler, Mitglied des Sächsischen Landtages

Jan Löffler ist am 3. Juni 1981 in Werdau geboren und ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit 2009 Mitglied des Sächsischen Landtags und dort stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Schatzmeister der CDU-Fraktion. Jan Löffler wuchs in Neukirchen auf. Nach dem Realschulabschluss 1998 besuchte er die Fachoberschule für Wirtschaft und Soziales und erhielt im Jahr 2000 die Fachhochschulreife. Anschließend durchlief er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Zwickau, wo er seitdem als Privatkundenberater tätig ist. Berufsbegleitend absolvierte er von 2004 bis 2006 eine Weiterbildung zum Sparkassenfachwirt und parallel dazu von 2004 bis 2007 eine Weiterbildung im Bereich Betriebswirtschaftslehre an der Sächsischen Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie in Dresden. 2007 schloss er dort als Betriebswirt (VWA) ab. Im Jahr 2017 schloss er ein berufsbegleitendes Studium im Fachgebiet Management an der TU Chemnitz mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.) ab.

Prof. Dr. Roland Wöller, Sächsischer Staatsminister des Innern, Mitglied des Sächsischen Landtages

Roland Wöller ist am 19. Juli 1970 in Duisburg und ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit dem 18. Dezember 2017 sächsischer Innenminister. Zuvor war er von 2007 bis 2008 Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft und von 2008 bis 2012 Staatsminister für Kultus und Sport. Ab 1987 war Wöller Mitglied in der Jungen Union und seit 1988 ist er Mitglied in der CDU. Er war von 1995 bis 1999 Vorsitzender des Landesverbandes der Jungen Union Sachsen und Niederschlesien und gehört seit 1995 dem CDU-Landesvorstand an. Seit 1999 war er Kreisvorsitzender der CDU Weißeritzkreis sowie ab dem 22. September 2007 der CDU Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Am 18. Dezember 2017 wurde Wöller vom neuen sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zum Sächsischen Staatsminister des Inneren in dessen erstem Kabinett ernannt. In der Amtszeit Wöllers wurde das neue sächsische Polizeirecht vom Landtag verabschiedet, das am 1. Januar 2020 in Kraft trat.

 

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