Wer ins Restaurant oder zum Friseur möchte, muss geimpft, getestet oder genesen sein – diese 3G-Regel findet auch im Freistaat in diversen Einrichtungen Anwendung. Für Ungeimpfte wird es nun teuer: Ab diesem Montag kosten Corona-Tests Geld. Dennoch müssen nicht alle zahlen.
Vorgesehen sind einige Übergangsregeln. So können Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen Test pro Woche gratis machen. Auch Kinder unter 12 können sich weiter kostenlos testen lassen, denn für sie gibt es keinen Impfstoff.

In sächsischen Kommunen sucht man nach Wegen, die Kosten für die Tests im bezahlbaren Rahmen zu halten. So übernimmt die Stadt Thalheim im Erzgebirge die Miete für das lokale Testzentrum. Die Tests selbst könne und wolle die Kommune aber nicht bezahlen, stellte Bürgermeister Nico Dittmann klar. Auch Dirk Neubauer, Bürgermeister von Augustusburg, hält nichts von kostenlosen Tests. “Wir haben eine Impfkampagne. Viele haben sich wegen des Solidargedankens impfen lassen. An sie wäre es ein fatales Signal, wenn man den Nichtgeimpften jetzt die Tests bezahle. “Das halte ich auch nicht für okay”, sagt Neubauer. Trotzdem müsse es weitergehen mit der Testerei. Aber zum kleinen Preis, damit niemand vom kulturellen Leben ausgeschlossen werde, so der Augustusburger Bürgermeister.

Hilfsorganisationen fahren Betrieb runter

35 Euro kostet ab sofort der Schnelltest in den Zentren des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Den gibt es beispielsweise weiter in vier Testzentren des DRK Kreisverbandes Meißen. Die Anlaufstellen werden mit unveränderten Öffnungszeiten mindestens bis zum 31. Oktober geöffnet bleiben, wie Kreisgeschäftsführer Christoph Ruppert versichert. Er rechnet aber mit einer geringen Nachfrage. “Die aktuellen Vorgaben des Gesetzgebers bewahren uns leider nicht vor der Gefahr eines defizitären Betriebs der Testzentren”, so Ruppert. Deshalb wolle man in den nächsten Tagen über die Weiterführung der Angebote entscheiden.

Auch bei den Johannitern sind längst nicht mehr alle Testzentren offen, wie Sebastian Späthe von der Johanniter-Unfall-Hilfe informiert. Die Verbände Meißen/Mittelsachsen und Leipzig Nordsachsen haben laut Späthe keine Angebote mehr. Die Teststation im Dresdner Kulturpalast, wo sich in der Vergangenheit häufig Warteschlangen bildeten, bleibt. 25 Euro kostet hier der Schnelltest.

Wichtige Adresse für Corona-Schnelltests bleiben die Apotheken: “Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der sächsischen Apotheken auch weiterhin Corona-Schnelltests anbieten wird, da bestimmte Personen noch immer Anrecht auf kostenlose Schnelltests haben, wenn diese nicht geimpft werden können oder keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt”, sagt Kathrin Quellmalz vom Sächsischen Apothekerverband.

In Freiberg und Stollberg bleiben die Corona-Tests auch nach dem 11. Oktober kostenfrei. Beide Städte haben sich entschieden, die Kosten für ihre Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen. Es gibt jeweils ein Testzentrum in den Städten, die die kostenfreien Tests anbieten. Zum Nachweis, dass der Hauptwohnsitz in der jeweiligen Stadt ist, wird der Personalausweis benötigt

Einen Überblick, wo man in Sachsen noch Testmöglichkeiten findet, zeigt die deutschlandweite Schnellteststellensuche von den Entwicklern der Corona-Warnapp. Die Internetseite werde täglich aktualisiert, so das Versprechen der Portalbetreiber.

Beitrag teilen