Sachsen will im derzeitigen Corona-Hotspot Erzgebirge beim Impfen mehr Tempo machen und damit die Infektionszahlen senken. Dafür sollen von Mittwoch an die Öffnungszeiten des Impfzentrums in Annaberg-Buchholz bis Mitternacht ausgedehnt werden, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping am Dienstagnachmittag an. Dem Impfzentrum sollen für Abendtermine zusätzliche Impfdosen zur Verfügung gestellt werden. Unter anderem seien dafür 2.800 Dosen des Präparats Moderna vorgesehen.

Zudem sollen zusätzliche Impfteams in Gemeinden wie Zschopau, Marienberg und Stollberg mit dem Präparat von Johnson & Johnson Termine vor Ort anbieten. Rund 10.000 zusätzliche Termine seien dafür in den nächsten Tagen geplant. Diese werden nicht über das Buchungsportal, sondern in Absprache mit den Kommunen vor Ort vergeben, erklärte DRK-Landeschef Rüdiger Unger. Das Angebot richte sich vor allem an Menschen, die älter als 60 Jahre sind.

Das Erzgebirge gilt mit einer Wocheninzidenz von derzeit 280 pro 100.000 Einwohner als Hotspot in Sachsen. Im bundesweiten Ranking belegt die Region den dritten Negativ-Rang. Landtagsabgeordneter Eric Dietrich appelliert an die Hausärztinnen und Hausärzte, sich an der Impfkampagne zu beteiligen. Derzeit impfen laut Ministerin 162 Ärzte im Erzgebirge. “Zusammen mit dem Ausbau der Impfkampagne und verstärkten Tests schaffen wir es die Infektionszahlen bald senken zu können”, so Dietrich.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer rief die Menschen im Erzgebirge auf, sich impfen zu lassen und dafür jeden Impfstoff zu nutzen, der angeboten werde. Eine Impfung gegen den Willen der Bürger werde es aber nicht geben, betonte er. Es sei aber folgerichtig, dass diejenigen, die nicht mehr ansteckend seien, auch in ihren Grundrechten nicht mehr so eingeschränkt seien. Zugleich zeigte sich der Regierungschef optimistisch, dass Geschäfte, Hotels und Pensionen im Erzgebirge bald wieder öffnen können und im Sommer Urlaub im Erzgebirge möglich sei.

Beitrag teilen