Endlich – seit dieser Woche können nun auch Hausärzte gegen Corona impfen. Damit entfällt für viele die Anmeldung im online Impfportal und die teils langen Wege in die Impfzentren. In den nächsten Wochen soll die Zahl der wöchentlichen Impfdosen von 20 noch einmal deutlich erhöht werden. “Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Landtages hätte ich mir einen Start der Hausarztimpfungen schon deutlich früher gewünscht. Zeitnah können damit hoffentlich die Impfzentren ihre Arbeit einstellen und die Impfungen können komplett durch die Hausärzte erfolgen”, so Landtagsabgeordneter Eric Dietrich.

 

Fragen und Antworten zum Impfstart: 

Wie läuft die Terminvergabe ab?

Die Praxen regeln die Terminvergabe selbst, beispielsweise per Telefon oder digitaler Terminbuchungsmöglichkeit. Wichtig: Es gibt keine zentrale Einladung, betont das sächsische Sozialministerium. Ärztinnen und Ärzte können ihre Patienten gezielt ansprechen, so dass die vorgegebene Priorisierung eingehalten werden kann.

Welche Impfstoffe stehen zur Verfügung?

“In den ersten beiden Aprilwochen werden die Praxen mit dem Impfstoff von Biontech beliefert. Danach soll zunehmend auch der Astrazeneca-Impfstoff in Hausarztpraxen verimpft werden”, informierte das sächsische Sozialministerium. Weil Impfstoff knapp sei, bekommt jede Praxis zunächst rund 20 Dosen in der Woche. So hat es das Bundesgesundheitsministerium festgelegt.

Ergänzend zu den Lieferungen über den Großhandel sollen in dieser Woche rund 160 Praxen in den grenznahen Landkreisen Görlitz, Erzgebirge und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge rund 50.000 Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca erhalten zur Unterstützung der Impfkampagne in den Grenzregionen, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD).

Der Deutsche Hausärzteverband wünscht sich indes mehr Impfdosen. Die Hausärzteschaft sei startklar, aber unglücklich darüber, dass es zunächst pro Praxis und Woche nur gut 20 Impfdosen gebe, sagte der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Einige könnten bis zu 100 Dosen pro Woche verimpfen.

Kann man sich beim Hausarzt den Impfstoff aussuchen?

Nein, sagt das Bundesgesundheitsministerium: “Es besteht keine freie Wahl.” Wegen der Impfstoffknappheit beinhalte der Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus nach der Corona-Impfverordnung weiterhin nicht das Recht, den Impfstoff eines bestimmten Herstellers zu wählen.

Wenn am Abend eines Impftages Dosen übrig sind: Kann man sich auch als jüngerer Mensch und Patient des Hausarztes impfen lassen?

Als Grundlage gilt die Priorisierung der Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) auch in den Arztpraxen. “Ärztinnen und Ärzte haben die Flexibilität, auf Basis der Corona-Impfverordnung nach ärztlicher Einschätzung vor Ort selbst zu entscheiden, wer wann geimpft wird, wenn das für eine effiziente Organisation der Schutzimpfungen oder eine zeitnahe Verwendung vorhandener Impfstoffe notwendig ist.” Das gelte vor allem, damit kein Impfstoff weggeworfen werden muss. Ausdrücklich zulässig ist eine Abweichung von der Impfreihenfolge auch, um eine dynamische Ausbreitung des Coronavirus aus hochbelasteten Grenzregionen und in oder aus deutschen Hochinzidenzgebieten zu verhindern.

Wann kann sich jeder, der möchte, impfen lassen?

Wenn noch weitere Impfstoffe zugelassen werden, geht das Bundesgesundheitsministerium davon aus, “dass im Sommer jedem in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden kann”.

Wie viele Hausärzte impfen in Sachsen mit? Wo überall?

“Diese Daten liegen uns nicht vor”, erklärt das sächsische Sozialministerium dazu. Die Praxen werden einmal pro Woche über den Pharmagroßhandel durch die Apotheken mit Covid-19-Impfstoffen beliefert.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV) hat keine Zahlen darüber, wie viele Hausärzte wo überall in Sachsen impfen. “Es beteiligen sich viele”, hieß es. Seriöse Zahlen würden die Abrechnungen des nächsten Quartals liefern. Das aktuelle Quartal habe aber erst vorige Woche begonnen.

Bundesweit nehmen rund 35.000 Praxen teil, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mitgeteilt.

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