Eltern haben am gestrigen Samstag durch eine Protestaktion im Erzgebirge, friedlich auf die schwierige Situation der Familien und Kinder hingewiesen, welche durch die erneute Kita- und Schulschließung entsteht. Gerade berufstätige Eltern hatten gehofft, dass der Freistaat bei einer leichten Überschreitung des Inzidenz-Wertes die Schulen zumindest noch vor den Osterferien geöffnet lässt.

Grund für die Schließung sind die stark gestiegenen Infektionswerte. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung sieht eine Inzidenz-Grenze von 100 vor, ab diesem Wert sollen Schulen und KiTas schließen. Viele Bürgerinnen und Bürger, viele Politiker (auch ich) hatten gehofft, dass der Freistaat bei einer leichten Überschreitung dieses Wertes, zumindest die Woche vor den Osterferien, die Schulen noch geöffnet lassen kann. Allerdings bietet die drastische Entwicklung des Infektionsgeschehens für eine derartige Ausnahme keine Grundlage. Am Sonntag lag der Wert im Erzgebirge bei knapp 200 (199,7) – der Wert hat sich innerhalb von einigen Tagen also verdoppelt. Auch wenn ich überzeugt bin, dass deutlich mehr Testungen die Inzidenz durchaus erhöhen, lässt sich die Steigerung keineswegs nur mit der Zahl der Testungen erklären.

>>Als Vater eines Kindergartenkindes weiß ich, wie wichtig Kitas und Schulen für unsere Kinder sind. Der Freistaat hatte allerdings aufgrund der rasant wachsenden Fallzahlen (eine Verdreifachung innerhalb von 4 Wochen) und der aktuellen Regelungen kaum eine andere Möglichkeit, als die Schulen erneut zu schließen.<<

Sachsen war für viele Wochen das von der Pandemie am stärksten betroffene Bundesland in Deutschland. Dabei war das Erzgebirge ein absoluter Corona-Hotspot. Patienten mussten teilweise verlegt werden damit sie intensiv-Medizinisch behandelt werden konnten. Ich sehe es seither als unsere gemeinsame Aufgabe, Zustände wie im Dezember zu verhindern.

>>In den nächsten Tagen wird eine neue Corona-Verordnung erarbeitet. Zielstellung für die neue Verordnung sollte es sein, dass wir eine Möglichkeit finden, den schweren Spagat zwischen Schulöffnung und Pandemiebekämpfung besser zu ermöglichen. Mehr Schutzmaßnahmen, wie häufigere Schnelltests, Wechselunterricht, freiwillige Teilnahme am Präsenzunterricht sowie schnelle Impfungen der Lehrer/Erzieher, sollten es ermöglichen Schule auch in Zeiten mit höherer Inzidenz zu öffnen<<

 

 

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