Sachsen und Bayern haben einen gemeinsamen Plan im Kampf gegen Corona vorgelegt. Begleitet von einem dramatischen Appell bereiten sie sich damit auf die Länderrunde am Mittwoch mit der Kanzlerin vor.

Sachsens Michael Kretschmer (45, CDU) und Markus Söder (54, CSU) haben sich zusammengesetzt und für die Runde am Mittwoch eigene Vorstellungen entwickelt.

Hauptgrund: Durch die Nachbarschaft zu Tschechien, das zur Zeit von Corona und deren neuen Mutationen regelrecht überrollt wird, sind die drei Bundesländer besonders von den neuen, wieder steigenden Zahlen betroffen.

“Es geht darum, kluge Entscheidungen zu treffen. Wir müssen die richtige Balance zwischen Vorsicht und Öffnen finden”, so Söder in einer Schaltkonferenz am Montagvormittag.

Es dürfe keinen “Öffnungsrausch” geben. “Wir wollen kluges Öffnen mit Leitplanken.” Es dürfe keinen “Blindflug in eine dritte Welle” geben.

Auch Kretschmer sprach sich gegen “dieses unkontrollierte, nervende Schnellschnell-Öffnen” aus. Dazu sei die Situation zu dramatisch.

Beide, Söder und Kretschmer, unterstrichen die angelaufene Hilfe für Tschechien – mit Krankenhausbetten hier, aber auch mit dem Export von Impfdosen nach Tschechien wie auch von Schnelltests. Kretschmer informierte, dass Tschechien die ersten überlassenen Impfdosen-Chargen heute in Leipzig abholen werde. Tschechien steht nach Einschätzung Kretschmers nicht nur in Europa bei den Corona-Werten ganz vorn, sondern sogar weltweit. Er verteidigte zugleich nochmals die Grenzschließungen.

Söder warb für einen schnellen Start des Impfens für alle über Haus-, Schul- und Betriebsärzte in Deutschland. Überhaupt müsse der Stoff von AstraZeneca am liebsten schnell für alle ausgegeben werden. “Keine Impfdose darf mehr liegenblieben”, so Söder. Sachsen, Bayern und Tschechien bildeten immerhin das Herz Europas.

 

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